4 Gründe warum du bei Sättigung nicht aufhören kannst zu essen – Überessen verstehen

Vielleicht hast du schon ein gutes Gespür für deinen körperlichen Hunger und deine Sättigung und dennoch passiert es dir immer wieder, dass du bis zu einem unangenehmen Völlegefühl weiterisst.

Warum passiert das, obwohl du spürst, dass sich eine angenehme Sättigung eingestellt hat?

In diesem Blogbeitrag möchte ich dir die 4 häufigsten Gründe aufzeigen, weshalb du es noch nicht schaffst bei Sättigung wirklich mit essen aufzuhören.

Wie so oft…

…möchte ich dir sagen, dass das Thema sehr komplex ist und die Gründe, die ich dir heute nenne längst nicht alle Ursachen darstellen können. Oft kommen sogar mehrere Gründe zusammen, die dein Essverhalten beeinflussen, deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich auch im Alltag genau beobachtest.

Besonders zu Beginn des intuitiven Essens, wenn du noch daran arbeitest dich von Diäten zu lösen und dir alle Lebensmittel bedingungslos zu erlauben, kann es natürlich sein, dass es dir noch schwerer fällt bei Sättigung die Mahlzeit zu beendet, als wenn du bereits Fortgeschrittene:r bist.

Es benötigt Zeit zu lernen die eigenen Körpersignale wieder wahrzunehmen und die Gedanken und Gefühle, die hinter deinem Essverhalten liegen auch wirklich zu erkennen. Diese Wahrnehmung ist bereits ein toller Erfolg.
Bleib dran, es wird mit der Zeit leichter.

Nun legen wir aber los mit den Gründen, die dich davon abhalten bei Sättigung mit dem essen zu stoppen:

      1. Negative Glaubenssätze
      2. Die Nachholphase
      3. Emotionaler Hunger
      4. Geplantes Essen

1. Negative Gedanken und Glaubenssätze

Glaubenssätze sind Gedanken, Sätze und Vorstellungen, wie etwas sein müsste oder wie sie machen solltest.

Bereits in unserer Kindheit werden uns viele solcher Glaubenssätze eingetrichtert, wie etwa der Satz „Du musst den Teller leeressen, sonst gibt es schlechtes Wetter.“.

Vielleicht denkst du daher bis heute, dass du die Portion, die du dir auf den Teller gegeben hast aufessen musst, weil du dir dies ja aufgetan hast. Manchmal kommen dann Gedanken hinzu, wie dass du das Essen nicht wegwerfen möchtest oder es schade darum sei. Dies ist ein wirklich nachhaltiges Denken und dennoch möchte ich dir sagen, dass dein Körper kein Mülleimer ist! Sorge gut für ihn!

Deine oberste Priorität sollte es sein, dass es dir mit deinem Essverhalten gut geht. Finde stattdessen Lösungen, wie du mit dem Resten umgehen kannst – esse sie später, verarbeite sie weiter oder friere diese ein.

Hinterfrage mal ganz bewusst, ob diese Glaubenssätze deine eigenen sind.
Woher kommen sie?
Haben deine Eltern in deiner Kindheit oder heute Dinge gesagt, die dein Denken – und damit dein Essverhalten –  beeinflussen?`

Und dann hinterfrage kritisch, ob du diesen Glaubenssatz beibehalten, oder ob du einen neuen etablieren möchtest.

2. die “Nachholphase”

Gerade zu Beginn, wenn du daran arbeitest dich von Diäten zu lösen und dir nach und nach alle Lebensmittel bedingungslos zu erlauben, kann es sein, dass du dich in der sogenannten Nachholphase befindest.

Oft ist es so, dass du in dieser Phase besonders viel Lust und Appetit auf Lebensmittel verspürst, die du dir in vergangenen Diätzeiten verboten hast. Das führt dazu, dass du das Gefühl hast nicht genug zu bekommen und weit über eine angenehme Sättigung hinausisst. Es kann aber auch sein, dass die durchgeführten Diäten deinen Körper völlig aushungern lassen haben, sodass er sich diese Energie im ersten Schritt zurück holt.

Verzeihe dir, akzeptiere die aktuelle Situation wie sie gerade ist. Du hast deinen Körper jahrelangen Diäten ausgesetzt, dir Lebensmittel verboten, verzichtet und dich an starre Regeln und Pläne gehalten.  Dein Körper darf jetzt erstmal lernen dir wieder zu vertrauen, darauf zu vertrauen, dass du ihm jederzeit Nahrung zuführst, ganz ohne Reglementierung.

Der Reiz nach den einst verbotenen Lebensmitteln wird mit der Zeit nachlassen. Nutze diese Phase für bewusstes und achtsames Essen. Sei stolz darauf, dass du dir alle Lebensmittel uneingeschränkt erlaubst und dir Zeit nimmst deine Mahlzeiten bewusst zu genießen.

3. Emotionaler Hunger

Emotionaler Hunger, ist Essen ohne körperliches Hungergefühl.

Es kann sein, dass du den Drang zum essen auch zwischen den Mahlzeiten spürst, obwohl du noch satt bist. Typisch sind Snacken zwischendurch, ständige Gedanken an Essen, das Gefühl jetzt unbedingt etwas zu essen zu brauchen.

Statt körperlichem Hunger stecken hinter dieser Art Hunger negative Gefühle, limitierende Glaubenssätze und Situationen, die du versuchst mit Nahrung zu bewältigen.

Es handelt sich hierbei also um eine Bewältigungsstrategie – wir sprechen auch von emotionsregulierendem Essen.

Emotionaler Hunger tritt oft ganz plötzlich auf, ein Impuls und du hast das sofortige Verlangen und isst dabei weit über deine Sättigungssignale hinaus.

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4. geplantes Essen – Essen ohne Befriedigung

Oft essen wir bestimmte Mahlzeiten, weil es unsere Menüplanung so vorgibt. Das bedeutet du isst nicht das, worauf du im Moment Lust und Appetit verspürst, sondern eine vorgeplante Mahlzeit. Oft führt das dazu, dass wir trotz Sättigung weiter essen, meist eine süße Nachspeise oder etwas Fettiges.

Warum ist das so?

Hintergrund sind ganz oft alte Diätgedanken, die noch eine Rolle spielen.

Ich möchte dir das ganze an einem kleinen Beispiel verdeutlichen:

Stell dir vor du hast Lust auf etwas eher fettiges, wie Pommes. Nun denkst du, dass du keine Pommes essen kannst, weil diese viel zu ungesund sind und diese jetzt nicht „passen“. Stattdessen bereitest du dir einen frischen Salat mit Hähnchenstreifen (oder veganer Alternative ;)) zu.

Vielleicht machst du schon länger keine Diäten mehr und dennoch sind diese einschränkenden Gedanken noch immer in deinem Hinterkopf und drängen dich zu „gesunden“ Entscheidungen.

Du bemerkst zwar, dass deine Sättigung sich eingestellt hast und trotzdem kannst du nicht aufhören zu essen. Dein Appetit ist noch nicht befriedigt, denn ursprünglich wolltest du gerne Pommes essen.  Dadurch isst du nun ganz viele Dinge, um diese Befriedigung zu erlangen.

Schritt für Schritt

Beim intuitiven Essen ist es super wichtig, dass du dich im Alltag hinterfragst, beobachtest und dich einfühlst. Schau welche Gefühle und Glaubenssätze dein Essverhalten und die Auswahl deiner Lebensmittel beeinflussen. Was hindert dich daran dich wirklich auf deine intuitiven Impulse, deine Körpersignale einzulassen?

Vielleicht trifft auf dich nicht nur ein Grund zu, sondern es kommen mehrere Gründe zusammen, das ist nicht selten. Schau hier aber unbedingt, dass du die Sache Schritt-für-Schritt angehst. Suche dir ein Thema an, welches du zu Beginn näher anschauen möchtest und widme dich erst danach der nächsten Ursache.

Wo hast du dich wieder erkannt?
Was willst du im Alltag beobachten?

Ich hoffe, dieser Überblick konnte dir ein Gefühl dafür geben, dass Überessen mehrere Ursachen haben kann.

Deine Pauline

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