Intuitiv Essen nach bewusst diätfrei – mein Ansatz erklärt

“Wenn ich Diäten den Rücken kehre, dann esse ich doch nur noch Müll! Kann ich dann alles essen, was ich will? Gibt es keine Regeln mehr? Intuitiv Essen heißt doch, nur noch nach Hunger und Sättigung zu essen, oder?”

Das sind Fragen, die mich immer wieder erreichen. In diesem Blogartikel möchte ich dir meinen Ansatz des Intuitiven Essens vorstellen – die bewusst diätfreie Ernährung.

Was gehört dazu? Gibt es Regeln? Und wie setzt es sich zusammen?

Ja, zum intuitiven Essen gibt es viele Vorurteile und Unsicherheiten – denn auch diese Form der Ernährung wird immer mal wieder unterschiedlich dargestellt und vor allem der Stempel, dass man dann nur noch ungesund essen würde, hat sich schon sehr gefestigt.

Ich möchte mit diesem Vorurteil aufräumen und dir erklären, welchen Ansatz ich über die letzten 3 Jahre entwickelt habe. Dabei sind sowohl meine eigenen Erfahrungen, als auch die von Kundinnen und mein Fachwissen eingeflossen.

Wir werden als intuitive Esser geboren…

Intuitiv Essen liegt uns allen eigentlich im Blut. Wir werden als intuitive Esser geboren und tragen bereits alle Voraussetzungen in uns. Als Babys zeigen wir sehr klar und deutlich, wann wir Hunger haben oder satt sind. Doch mit der Zeit passen wir uns an Essenszeiten an oder werden von unserem Umfeld beeinflusst. Das beginnt schon in KiTa und zieht sich durch das ganze Leben.

Und wenn dann auch noch die Diäterfahrungen dazu kommen, wird die Verbindung zu unseren Körpersignalen wie Hunger und Sättigung meistens total “gekappt”…

Zusätzlich kommt da noch der Einfluss durch unser heutiges Nahrungsmittelangebot und unseren Alltag – denn Essen dient schon lange nicht mehr nur der Energiezufuhr, sondern ist Genussmittel, Element bei gesellschaftlichen Treffen oder einfach aus Lust und Appetit da. Nicht zu vergessen, das emotionale Essen, das heißt Essen spielt auch als Bewältigungsstrategie oder zur Ablenkung von – meist negativen –  Gefühlen eine große Rolle… das würde jetzt aber hier zu weit führen.

Zu erst einmal möchte ich dir erklären, was mein Ansatz für dein bewusst diätfreies Leben ist und wie es sich zusammensetzt.

Für mich persönlich existierten lange Zeit nur zwei Arten der Ernährung:

1.Diäten also eine Ernährung mit Verboten, Verzicht, klaren Vorgaben und Regeln

und

2.Essen ohne Diät und damit ohne Wissen, Regeln und einfach so, wie mir der Schnabel gewachsen war…

Nachdem ich selbst mit dem intuitiven Essen begonnen hatte und immer mehr meinen eigenen Weg gefunden habe, ist mir mit der Zeit bewusst geworden, dass ich aus genau diesen zwei Arten die positiven Aspekte kombiniert habe und noch eine Portion Selbstliebe, Intuition und Wohlfühlen dazu gepackt habe.

Essen ohne Regeln vs. Diätverhalten

Okay, lass mich das jetzt mal genauer erklären:

Auf der einen Seite haben wir also die Ernährung mit Diäten, mit klaren Vorgaben, Regeln und Kontrolle. Diäten sind in irgendeiner Form immer geprägt von Verzicht, Verboten und Einschränkung  und damit oft verbundenen Druck, schlechtem Gewissen und Stress.

Um sich an diese Regeln zu Halten gibt es oft einen festen Ernährungs- und Sportplan sowie die kontinuierliche Dokumentation mit Hilfe von Apps und Kalorientrackern. Leider verlierst du durch diese Art der Kontrolle völlig das Gefühl für deine Körpersignale und drückst deinem Körper von außen etwas auf, was eine Diätindustrie vorgegeben hat.

Diäten führen daher oft dazu, dass dein Alltag nur noch von Kalorien, Ernährungsregeln und Verboten beeinflusst wird… folgend von dem Druck der angeblichen Schönheitsideale und der Vorstellung immer diszipliniert und perfekt sein zu müssen… und einige landen genau durch diese Diäten in einem Kreislauf aus Extremen wie Fressattacken, Crashdiäten, quälenden Diätgedanken und dem Gefühl nie genug zu sein.

Das Ergebnis?!
Dein Leben dreht sich 24/7 nur noch um Kalorien und die perfekte Ernährung.

Was ist positiv an Diäten?!

Okay, das waren also all die negativen Aspekte von Diäten – aber sind wir mal ehrlich, es gibt natürlich immer zwei Seiten der Medaille:
Diese positiven Aspekte sind es, die wir uns für die bewusst diätfreie Ernährung einfach rauspiken:

Was ist das, was die Diätindustrie gern hervorhebt?

Gesundheit, also gesunde Entscheidungen, das Essen von gesunden Lebensmitteln und die regelmäßige Bewegung.

Diese Sachen sind tatsächlich wichtig für die Gesundheit – keine Frage. Es ist mir wichtig das zu betonen – doch all das geht eben auch ohne Verbote, Druck und Achterbahnfahrten aus CheatDays mit Fressanfällen und ständigen Neustarts mit extremen Verzicht…

Wie? Das erkläre ich dir gleich.

Jetzt möchte ich aber erst noch die andere Seite beleuchten – also die Ernährung ohne Regeln, ohne Wissen und die – die eben oft als Vorurteil auftaucht, wenn man das erste Mal vom intuitiven Essen hört.

Eine Ernährung ohne Wissen, ohne Regeln heißt also dass du ohne das Wahrnehmen deiner Körpersignale einfach in dich hineinfutterst. Du isst, wie du willst, ohne darauf Acht zu geben wie es dir damit geht. Auch emotionales Essen gehört dazu, dass heißt du isst zum Beispiel um dich von negativen Gefühlen abzulenken, aus Langeweile oder um dich zu belohnen.

Ernährung passiert einfach so, ohne dass du dir einen Kopf darüber machst, wie dein Körper darauf reagiert. Oft führt diese Ernährung auf Dauer in einen ungesunden Gewichtsbereich oder ruft Krankheiten, Energielosigkeit und andere körperliche Probleme hervor.

Das sind also hier die negativen Aspekte, doch was sind die positiven?

Freiheit beim Essen – ohne schlechtes Gewissen!

Bei dieser Ernährung machst du dir keine Gedanken, hast also auch kein schlechtes Gewissen, keine Verbote, kein Verzicht und keine Regeln oder Vorgaben, die deinen Alltag beeinflussen und dich unter Druck setzen.

Diese positiven Dinge ziehen wir uns also raus und fügen sie zusammen mit den positiven Aspekten von Diäten: Gesunde Entscheidungen und regelmäßige Bewegung – aber alles so, dass es DIR und DEINEM Körper gut tut und für dich persönlich passt.

Doch wie können wir ein gesundes Leben ohne schlechtes Gewissen führen?

Indem wir wieder eine Verbindung zu unserem Körper und dessen Signale herstellen – zu unserer Intuition.

Da geht es nicht nur um Hunger und Sättigung, sondern auch um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Lebensmittel deinem Körper und deiner Psyche gut tun – dir Energie liefern, dich stärken und dir Kraft geben.

Und ja, dabei kannst du auch mal aus Lust, Appetit und aus Genuss essen, denn du lernst die Lebensmittel und die Freiheit beim Essen ganz neu zu schätzen und zu genießen.

Es gibt keine Verbote oder Regeln und auf Dauer werden all die Lebensmittel , auf die du zur Diätzeit immer wieder verzichtet hast zu deiner Ernährung ganz selbstverständlich dazu gehören und ihren Reiz verlieren.

Vorurteil: Nur noch FastFood und Süßigkeiten essen?!

Doch zum Schluss möchte ich noch einmal auf die Vorurteile und Fragen zurück kommen, die ich am Anfang erwähnt hatte:

Die Angst, dass du nur noch Müll isst und dich nur noch von Pizza, Schoki und co ernährst?

Mit der Zeit werden alle diese Dinge ihren Reiz verlieren und du wirst merken, dass eine einseitige Ernährung dir nicht gut tun wird – wie ich bereits erklärte. Am Anfang wenn du dich von Diäten löst kann es jedoch sein, dass du eine – ich nenne es gern die “Nachholphase –  hast. Das ist ganz verständlich, immerhin hast du dir jahrelang bestimmte Lebensmittel verboten, die du jetzt uuuunbedingt wieder essen willst und auf die du richtig Bock hast!

Das ist okay. Das gehört dazu. Erlaube sie dir bedingungslos. Genieße sie achtsam und bewusst und mit der Zeit wirst du deinen extremen Hunger und Appetit darauf gestillt haben.

Kommen wir zur Frage, ob es keine Regeln bei der intuitiven Ernährung gibt?

Jain. Die Regeln machst du dir selbst und vielleicht wird dein Körper dir welche vorgeben – wie z.B. durch Intoleranzen oder Allergien. Aber am Ende geht es immer darum, dass deine Ernährung für dich passt und DU dich damit wohl fühlst.

Und wie ist das nun mit dem Achten auf Hunger und Sättigung? Ja, diese Dinge spielen definitiv eine große Rolle – sind aber nur ein Teil der ganzen Sache. Und wie gesagt, du kannst auch ohne Hunger essen – wenn es für dich eine bewusste Entscheidung ist.

Okay… das war jetzt ganz schön viel, aber…

Grundsätzlich besteht mein Ansatz von bewusst diätfrei aus drei grundlegenden Säulen:

  1. dem Intuitiven Essen, also dem Achten auf die Körpersignale
  2. der Selbstliebe und Selbstakzeptanz und Beschäftigen mit deinem Selbstbild
  3. dem erkennen und verstehen vom emotionalem Essen.

Noch mehr dazu?!

Zur Selbstliebe und zum emotionalem Essen findest du übrigens super viel auch in meinem Podcast!

Hier geht’s zum Podcast.

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