Schluss machen mit Diäten – dir vertrauen, intuitiv Essen lernen. Schnell dahin gesagt, doch gar nicht so einfach… Wer mich kennt weiß, ich bin für Ehrlichkeit, für Transparenz und ja – für klare Worte. Ich würde lügen und dir etwas Falsches versprechen, wenn ich dir sagen würde wie einfach es doch ist dich von Diäten zu lösen.
Nein, das ist es nicht. Es ist eher wie ein holpriger Weg. Wie eine erste Fahrradtour nach einem langem Winter… Und mit dieser Geschichte möchte ich starten. In diesem Blog-Artikel geht es um die ungeschönte Wahrheit – um Rückschläge, Zweifel und Ängste. Los geht’s.
Sich von Diäten verabschieden, das Kalorien zählen zu beenden.. Intuitiv Essen lernen… Das ist wie die erste Fahrrad Tour nach dem langen Winter… Die Frage, ob es der richtige Zeitpunkt ist, jetzt zu starten. Die ersten Tritte in die Pedale, die ersten Schritte auf einen neuen Weg. Noch voller Mut, voller Motivation, voller Erwartungen. Doch schon bald lässt die Kraft nach, der Start war wohl zu euphorisch.

Stimmen in deinem Kopf…
Der Weg verändert sich von Asphalt zu Schotter, es wird schwerer die Spur zu halten. Kurze Pause, Stopp. Inne halten. Überlegen. Weiter geht’s. Du wählst deine Abbiegung, drehst die Musik lauter… Damit du die fordernden Stimmen im Hintergrund übertönen kannst.
Sie lassen dich zweifeln. Sie rufen:
Halt, das ist der falsche Weg! Du musst hier bleiben, da wo du alles kennst, wo du weißt wie es geht.
Es fällt dir schwer. Du wirst langsamer. Du überlegst Kehrt zu machen.
Doch dann beginnt das nächste Lied. Die Musik durch deine Kopfhörer dringen in dein Ohr und diese Musik erinnert dich daran, warum du gestartet bist.
Du wolltest dich frei fühlen, deinen Weg gehen, dich wieder mit dir verbinden.

Du fährst weiter. Es läuft.
Du wirst schneller, gibst mehr Kraft rein.
Vertraust dir und deinem Körper.
Doch da, die nächste Kurve. Du erinnerst dich an diese Stelle. Du warst schon ein mal so weit gekommen und damals, musstest du hier aufgeben und umkehren. Du hattest einfach keine Kraft mehr…
Doch du hast aus den letzten Malen gelernt. Du wirst langsamer, bremst ab.
Gibst dir Zeit, vertraust dem Weg. Du kommst ins Rutschen. Dein Rad schlingert unter dir hin und her. Du stellst dich auf, fokussierst dich, vertraust deinen Fähigkeiten, deinen Körpersignalen… und machst weiter.
Plötzlich fängst du dich.
Der Weg vor dir führt in einen wundervollen Wald aus dichten Bäumen. Das Gefühl von Frühling, von Neuanfang macht sich breit.
Du siehst einen Hügel vor dir, du weißt das schaffst du. Du weißt, du vertraust dir. Du kannst das.
Du bremst ab. Hälst inne. Atmest tief die frische Luft ein:
ein Gefühl voller Dankbarkeit und Freiheit durchdringt dich. Du hast es geschafft.
In der Ferne siehst du Pfützen, Kurven, Hügel, umgestürzte Bäume.
Du weißt, der Weg geht weiter. Doch es wird sich lohnen. Und du wirst an jeder Herausforderung wachsen.
Zweifel, Sorgen, Ängste gehören irgendwie zu jedem neuen Weg dazu…

Kopfkino an?! Und jetzt?
Woher kommen eigentlich diese Ängste, Sorgen, Zweifel?
Oft geht es ja gerade beim intuitiven Essen um Angst vor der Zunahme, Angst die Kontrolle zu verlieren, Angst es einfach nicht zu schaffen… Zu viel zu Essen, faul zu werden, nur noch FastFood zu futtern… all das sind typische Sorgen, die mir auch Kundinnen immer wieder berichten.
Es fühlt sich dann an, als ob in deinem Kopf ein Horror-Film gestartet wurde.
Wie Stimmen, die dich zurück halten wollen, dir einreden wie du noch fetter und fauler wirst, wenn du jetzt das Kalorien zählen beendest.
Dieses Kopfkino in dir wurde jahrelang geprägt. Seit deiner Kindheit wurden diese negativen Gedanken, Glaubenssätze, Ängste und Sorgen gespeist. Immer und immer wieder… sei es durch die Erziehung, durch Erlebnisse wie Mobbing oder Ausgrenzung, aber auch durch gesellschaftliche Ansichten und vor allem natürlich die (sozialen) Medien.
Und der erste Schritt mit diesem Kopfkino, Ängsten und Sorgen umzugehen ist, dir DAS bewusst zu machen.
Fühle nach, was du brauchst um dran zu bleiben!

Helfende Fragen für Zweifel, Ängste, Rückschläge:
Was könnte hinter meinen Zweifeln und Sorgen stecken?
Habe ich früher schlechte Erfahrungen gemacht, vor denen ich Angst habe, sie wiederholen sich? (z.B. Mobbing durch mein Gewicht)
Ist diese Angst wirklich meine eigene?
Sind da negative Glaubenssätze und Gedanken in mir, die ich von anderen übernommen habe? (Hat meine Mutter ein Problem mit ihrem Körper, was ich auf mich übertrage?)
Was steckt tieferliegend hinter meiner Angst Diäten zu beenden?
Ist es die Angst nicht anerkannt zu werden, wenn ich meinen Fitness-Lifestyle aufgebe? Ist es die Angst als Versager dazustehen?
Du bist wertvoll, egal was passiert.

Unterschätze nicht den Einfluss deines Umfelds…
Was ich damit meine? Die Einflüsse wie gesellschaftliche “Ansichten”, deine Erziehung und Sozialisation – also alles, was dein Aufwachsen, dein Leben jeden Tag prägt – sind enorm kraftvoll und wirken sich sehr auf dein Selbstbild, deine Gedanken, Gefühle und Glaubenssätze aus.
Durch diese Einflüsse sind viele Ängste sogar erst entstanden. Die Angst vor der Zunahme ist da ein gutes Beispiel – sie nährt sich durch das Schönheitsideal, durch unsere Leistungsgesellschaft und unterstützt damit den Gedanken, dass eine Zunahme gleich ein Versagen ist.
Und das ist es nicht. Auf keinen Fall. Doch leider begegnet man dieser Ansicht immer und wieder und genau das wirkt sich negativ auf dich aus, macht dir Angst, bringt dich ins zweifeln.
Das ist nur ein Beispiel von vielen – es soll dir veranschaulichen, dass gerade beim Thema Diäten äußere Einflüsse eine extrem große Rolle spielen und das dieses Bewusstsein dir helfen kann, deine Ängste und Zweifel besser einzuordnen.
Du darfst in deinem Tempo gehen!
… und du darfst dir all die Zeit geben, die du brauchst um dich auf deinen ganz persönlichen holprigen Weg raus aus dem Diätkreislauf zum intuitiven Essen zu machen!
Schiebe mal all die Leistungsgedanken, den Druck und den Perfektionismus bei Seite! Es ist okay, Zweifel zu haben. Es ist okay, Sorgen zu haben. Sie gehören auf deinem Weg dazu, doch wichtig ist, dass du dich nicht von ihnen in das tiefe Loch ziehen lässt, aus dem du nicht mehr raus kommst!
Hole dich zurück – mit positiven Gedanken, mit positiven Glaubenssätzen und mit deinem Warum.
|ch nehme dich gern an die Hand!